Berlin, 27. Oktober 2020

Carsharing in der Corona-Pandemie: SHARE NOW und Mobility Institute Berlin veröffentlichen gemeinsames Paper

  • SHARE NOW und mib untersuchen die Rolle des Carsharing in den ersten Monaten der Corona-Krise
  • Carsharing erholt sich schneller und hilft, Dilemma zwischen individueller Risikovorsorge und gesellschaftlicher Stauproblematik aufzulösen
  • Veränderungen in der räumlichen und zeitlichen Nutzung des SHARE NOW Angebots

Berlin, 27. Oktober 2020 – SHARE NOW, Marktführer des Free-Floating-Carsharing, und das Beratungs- und Forschungsunternehmen Mobility Institute Berlin, kurz mib, durchleuchten in einem gemeinsamen Papier die Rolle des Carsharing in den ersten Monaten der Corona-Pandemie. Das Papier ist eine Fortsetzung der vom mib im April 2020 durchgeführten Studie Wie weiter nach dem Lockdown? und spricht sich für multimodale Verkehrssysteme aus. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Carsharing-Nachfrage weniger stark von der Krise betroffen war als die ÖPNV-Nachfrage. Grund hierfür ist, dass Menschen durch Carsharing kurzfristig Zugang zu einer als risikoarm empfundenen Mobilitätsoption – dem Auto – erlangen, ohne sich langfristig an einen privaten PKW binden zu müssen. Zudem wurde eine Verlagerung der Carsharing-Nutzung in städtische Randgebiete und weg von Stoßzeiten ersichtlich.

Mehr Schutz, weniger Stau
„Carsharing bietet den Bürgerinnen und Bürgern kurz- oder mittelfristig ein als risikoarm wahrgenommenes Verkehrsmittel - das Auto”, sagt Olivier Reppert, CEO von SHARE NOW. „Zudem entlastet Carsharing Städte nachweislich von Emissionen und verringert den Verkehr in urbanen Räumen. Damit hilft Carsharing, das Dilemma zwischen individueller Risikovorsorge und gesellschaftlicher Stauproblematik zu lösen.“

Ferner betrachtet das Papier, inwiefern sich die Carsharing- und ÖPNV-Nachfrage in der anfänglichen Corona-Krise verändert hat und zieht einen Vergleich zwischen den Städten Berlin und Hamburg. Deutlich wird hierbei, dass die Nachfrage nach Carsharing weniger stark von der Krise betroffen war. So kehrte die Nutzung von SHARE NOW bereits Mitte Juni zu rund 90% der Vorkrisennachfrage zurück. Bei nachlassenden Infektionsrisiken kann jedoch mit einer vermehrten Rückkehr zu öffentlichen Verkehrsmitteln gerechnet werden.

Verlagerung in städtische Randgebiete und weg von Stoßzeiten
Ein genauerer Blick auf Berlin zeigt weiterhin, dass Carsharing in den ersten Monaten der Corona-Pandemie räumlich und zeitlich verändert genutzt wurde als vor der Krise. Die Aktivität der SHARE NOW Kundinnen und Kunden verlagerte sich vermehrt in die städtischen Randgebiete und ging in den Morgen- und Abendstunden stark zurück. Der Zeitraum zwischen 10 und 17 Uhr war weitaus weniger von dem Nachfragerückgang während der Krise betroffen. Ein Grund hierfür liegt darin, dass ein Großteil der Bevölkerung von zuhause gearbeitet hat.

Zusammenspiel von Mobilitätsangeboten erhöht Lebensqualität
Die Studie Wie weiter nach dem Lockdown? spricht sich für multimodale Mobilitätsangebote wie Carsharing aus. “Angebote wie Carsharing ergänzen das öffentliche Verkehrsangebot und bieten den Menschen, auch zu Zeiten einer Pandemie, die benötigte Flexibilität und Sicherheit zur Fortbewegung in der Stadt“, sagt Dr. Jörn Richert vom mib. Dabei ist es wichtig, Verkehr als Gesamtsystem zu betrachten. „Insbesondere die Kombination von ÖPNV und Carsharing kann langfristig ein Mittel sein, um den urbanen Raum nachhaltig zu gestalten. Dafür braucht es Schnittstellen, die den Wechsel zwischen unterschiedlichen Verkehrsmitteln für die Kundinnen und Kunden schnell und einfach gestalten“, so Dr. Richert. Auch SHARE NOW sieht sich als eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Personenverkehr. „In vielen Städten haben wir bereits sehr erfolgreiche Kooperationen mit dem ÖPNV“, betont Olivier Reppert, CEO von SHARE NOW. „Wir wollen langfristig unsere Städte lebenswerter machen. Das schaffen wir nur im Zusammenspiel von mehreren Mobilitätsangeboten.“

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